Mehr Gehalt dank LinkedIN Learning
Veröffentlicht am 20.01.2022 von
Dr. Alexander Hoeppel, Gründer und Verhandlungstrainer bei nachnordosten
Die Verhandlung, die fast jeder einmal führt
Ein echtes Highlight hat uns den Ausgang des Jahres 2021 versüßt: Am 17. Dezember ging unser erster LinkedIN Learning Kurs online. Hierfür hatten wir uns bewusst ein Thema gewählt, von dem fast jeder profitieren kann: Die Gehaltsverhandlung.
In den Kurs haben wir neben unseren Erfahrungen aus dem Verhandlungs-Coaching auch das Knowhow ausgewiesener HR-Experten und die aktuelle Literatur zum Thema mit einfließen lassen. Für die Konzeption sprach ich mit ehemaligen Coachees, Führungskräften und Arbeitgebern, durchforstete die (Ratgeber-) Literatur und tauschte mich mit den Mitgliedern unseres Advisory Boards aus.
"Dreh Dich nicht um!" - Der übliche Frame
In der Vorbereitung fiel mir ein Aspekt besonders auf. In vielen Videos und Artikeln zum Thema wird der Blick in die Vergangenheit gerichtet. „Was habe ich erreicht?“, „Was waren meine Leistungen?“, „Wo habe ich mehr gemacht als erwartet wurde?“ Um solche und ähnliche Fragen drehte sich die Vorbereitung und die Argumentation in der Verhandlung. Das ist ein schönes Beispiel dafür, wie wichtig der Frame ist. Allen vorgenannten Fragen liegt die gleiche Überlegung zugrunde. Was habe ich tolles in der Vergangenheit gemacht?
Doch dieser Frame ist meiner Auffassung nach nicht der ideale für eine Gehaltsverhandlung. Das hat mehrere Gründe. Zum einen wird sich mancher Arbeitgeber denken, dass die in der Vergangenheit erbrachten Leistungen schon bezahlt wurden, zum anderen gelangt man durch die Fokussierung auf das bereits Geleistete schnell in die Position eines Bittstellers. Daher rate ich v.a. Führungskräften davon ab, so etwas wie ein „Leistungsheft“ zu erarbeiten oder gar vorzulegen. Dadurch kann schnell die Augenhöhe verloren gehen.
Die gemeinsame Zukunft - Der bessere Frame
Statt in die Vergangenheit kann man den Blick in die Zukunft richten. Beide Seiten haben schließlich ganz ähnliche Interessen. Sie wollen in der Regel Rahmenbedingungen, unter denen Mitarbeiter gut und gerne arbeiten. Die Frage lautet daher eher: „Wo gehen wir gemeinsam hin?“ Wenn erst einmal der gemeinsame Zukunftsplan geschmiedet wurde, ist es nur noch ein kleiner Schritt zur Frage des Gehalts. Sowohl für die Führungskraft als auch den Angestellten ist dieses Gespräch meist viel angenehmer. Das gilt gerade für Deutschland, wo es vielen nach wie vor unangenehm ist, um Geld zu verhandeln. Es ist letztlich auch für das Unternehmen produktiver, weil die Gehaltsverhandlung so auch zu einem Mini-Workshop für die gemeinsame Zukunfts-Strategie wird.
Mehr als 3.000 Kursteilnehmer in 4 Wochen
Da es unser erster Kurs auf Linkedin Learning ist, hatte ich keine Erfahrungswerte zu den Nutzerzahlen. Daher hat es mich wahnsinnig gefreut, dass innerhalb von 4 Wochen schon über 3.000 Personen den Kurs begonnen haben und ich auch schon von vielen sehr gutes Feedback erhalten habe. 2022 wird für viele ein Jahr der Veränderung und ich hoffe, dass wir mit diesem Kurs viele Menschen auf Ihrem Weg nachnordosten etwas unterstützen können.